Kognitive Beeinträchtigung
Was ist Demenz?
Der Begriff „Demenz“ leitet sich vom lateinischen „de-mens“ (de = beraubt; mens = Geist, Verstand) ab und bedeutet wörtlich „der Vernunft beraubt“. Demenz ist keine einzelne Krankheit, sondern ein Oberbegriff für kognitive Beeinträchtigungen, die so schwerwiegend sind, dass sie die Autonomie bei den Aktivitäten des täglichen Lebens beeinträchtigen.
Wenn neurodegenerative Erkrankungen fortschreiten, können sich Nervenzellen und die Verbindungen zwischen diesen Zellen im Gehirn verändern oder zerstört werden. Dies führt zu Schwierigkeiten bei Gedächtnis, Orientierung, Aufmerksamkeit, verbalem Ausdruck, Sprachverständnis und anderen kognitiven Fähigkeiten. Neben den intellektuellen Veränderungen kann Demenz auch zu Veränderungen der Stimmung, der Motivation und des Sozialverhaltens führen.
Laut dem Welt-Alzheimer-Bericht (2018) leben derzeit mehr als 55 Millionen Menschen mit Demenz, und es wird erwartet, dass sich diese Zahl bis 2050 fast verdreifacht. Leider ist diese hohe Zahl mit erheblichen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Belastungen verbunden.
Einige allgemeine Merkmale können sein:
Gedächtnisprobleme: Menschen mit Demenz haben oft Schwierigkeiten, neue Informationen zu kodieren, zu speichern und abzurufen sowie bekannte Objekte wiederzuerkennen.
Aufmerksamkeit und Konzentration: Für Menschen mit Demenz kann es schwierig sein, ihre Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Aufgabe (z. B. Lesen) zu richten. Außerdem können sie Schwankungen ihrer Aufmerksamkeit erleben.
Sprachschwierigkeiten: Demenz beeinträchtigt den Sprachfluss. Menschen mit Demenz haben häufig Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden, verwenden falsche Wörter und haben Probleme, gesprochene Sprache zu verstehen.
Verlust der zeitlichen und räumlichen Orientierung: Menschen mit Demenz können Tage, Monate, Jahreszeiten oder sogar Jahre verwechseln, haben Probleme mit der Zeiteinteilung und verirren sich oft in bekannten Umgebungen.
Menschen mit Demenz verlieren ihre Planungs-, Organisations- und Problemlösungsfähigkeiten.
Demenz kann die Persönlichkeit, die Motivation, die Stimmung (Depression, Angst oder Unruhe) und das Sozialverhalten beeinträchtigen.
Ursachen und Formen der Demenz
Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form der Demenz und macht 60 bis 80 % der Demenzfälle aus. Sie betrifft etwa 5 % der über 65-Jährigen und 20 bis 25 % der über 80-Jährigen. Auch wenn Demenz häufig bei älteren Menschen auftritt, ist sie keine unvermeidliche Folge des „normalen“ Alterns. Trotz ständiger Fortschritte in der Wissenschaft und vieler vielversprechender Theorien sind die genauen Ursachen der Alzheimer-Krankheit derzeit noch unklar. Momentan gelten das Alter und genetische Faktoren als die wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung der Alzheimer-Krankheit.
Es gibt aber auch andere Formen der Demenz, wie z. B.:
- Vaskuläre Demenz
- Gemischte Demenz
- Demenz mit Lewy-Körperchen
- Demenz im Zusammenhang mit der Parkinson Krankheit
- Fronto-temporale Demenz
Es ist zu beachten, dass es auch Formen der Demenz gibt, die als „reversibel“ gelten und durch Medikamente, Stoffwechselstörungen, Infektionen (z. B. AIDS oder Syphilis) oder schwere Formen der Depression verursacht werden können.
Diagnose
Die Diagnose einer neurodegenerativen Erkrankung, die zu einer Demenz führt, muss von einem Arzt, insbesondere einem Neurologen, auf der Grundlage einer klinischen Untersuchung, einer kognitiven Bewertung und der Ergebnisse verschiedener anderer Tests (z. B. MRT-Untersuchung, Lumbalpunktion usw.) gestellt werden. Eine umfassende neuropsychologische Bewertung, wie sie im Rahmen des pdp durchgeführt wird, kann bei der Diagnosestellung hilfreich sein.
Behandlung
Derzeit gibt es keine „Heilung“ für die Alzheimer-Krankheit und auch keine krankheitsmodifizierenden Medikamente, die die eingetretenen Hirnschäden aufhalten oder rückgängig machen können. Es gibt jedoch Medikamente, die das Ausmaß einiger Symptome verringern und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen können, z. B. kognitive Verstärker, Beruhigungsmittel, Antidepressiva, Anxiolytika oder Antikonvulsiva. Es wird angenommen, dass einige Medikamente, wie z. B. Lipidsenker (zur Senkung des Cholesterinspiegels im Blut auf normale Werte), eine indirekte positive Wirkung auf die Entwicklung von Demenz haben. Nur der behandelnde Arzt kann den Einsatz bestimmter Medikamente empfehlen.
Darüber hinaus gibt es nicht-pharmazeutische Behandlungsmöglichkeiten, die darauf abzielen, die kognitiven Fähigkeiten zu verbessern und es der an Demenz erkrankten Person zu ermöglichen, die Aktivitäten des täglichen Lebens bis zu einem gewissen Grad weiter auszuführen. Außerdem soll ihnen und ihren Betreuern geholfen werden, mit den Verhaltensänderungen umzugehen und ein gewisses Maß an Lebensqualität zu erhalten.